Vorurteile und Fragen zu einem Saluki
- Ein Hund muss dick sein.
Im Stadtbild sowieso ungewohnt, ist der Windhund vom Körperbau her eine auffallende Erscheinung. Dies wird von 50% aller Mitmenschen wahrgenommen. D.h. wenn Ihnen zwei Personen begegnen, wird Sie eine ansprechen. Der Standard beim Hund sagt: 3 Rippen sichtbar, 6 Rippen tastbar.
- Ein Hund muss parieren.
Der Windhund ist erziehbar. Sie müssen nur mehr Geduld und mehr Einfühlungsvermögen mitbringen als bei anderen Rassen und Ihre Erwartungen heruntersetzen.
Er ist kein großer „Zurückbringer”. Er ist kein leidenschaftlicher „Aportierer” und in fast allen Dingen das Gegenteil von einem Schäferhund. In einer normalen Hundeschule wird er bis zu den Trotzmonaten gut mitarbeiten. Dann empfiehlt es sich ein Pause einzulegen und spielerisch weiter zuarbeiten. Mit 1,5 bis 2 Jahren ist der Hund dann wieder besser motivierbar und die Befehle durchsetzbar. Die Begleithundprüfung kann man bei eigenem Durchhalten sicherlich ablegen, Agility und Spielarten sind eine gute Auslastung. Für Obediance ist dieser Hund sicherlich nicht geboren. - Braucht ein Windhund mehr Auslauf?
Ja. Ein Windhund rennt gerne. Nein. Auch ein anderer Hund will 3 Stunden am Tag im Grünen sein. Morgens, mittags und abends eine Stunde – auf dem Weg zur Arbeit und abends noch einmal um den Block. Am Wochenende Berge und Seen, Waldrand und Wiese. Und ab und zu ein Garten.
- Windhunde finden Radfahren langweilig
Eine dreistündige Radtour über einen Pass ist für den Windhund vermutlich wirklich zu anstrengend und langweilig, weil er das Sprinten liebt und dann wieder stehen und sehen will. Den Lieblings-Sportstil könnte man „Sitz – und Flitz” nennen.
Trainieren Sie den Hund am Fahrrad, gönnen Sie im Pausen, und Sie können Touren machen. Gewöhnen Sie ihn an einen Korb und Sie können ihn problemlos einige Kilometer darin transportieren, bis er sich ausgeruht hat, und wieder laufen will. - Freilauf ist unmöglich
Der Windhund ist ein Hetzhund, der hinter allem was sich lustig im Wind oder selbst bewegt hinterdrein rast und es erhaschen will. Deshalb sind Radfahrer, Jogger und rennende Kinder, Bälle, Katzen, Pferde, Hasen, Eichhörnchen und Blätter, Einkaufstüten und Röcke, Hühner und andere Kleintiere, lange Zöpfe und Hosenbeine potentiell gefährdet. Ohne Erziehung. Denn genau darum geht es.
Der Hund muss abrufbar sein. Sein Interesse muss kontrollierbar werden.
Dann ist Freilauf möglich. Das Zauberwort heißt Rückruf. Dank Trainingsleine, Pfeife, Leberwurst und viel Geduld machbar. Straßennähe sollte aber auf jeden Fall vermieden werden.

